Unsere Sonderausstellungen
Kabinettausstellung "Leben in zwei Takten" - Der Rennfahrer und Restaurator Siegfried Merkel
16. März 2022 bis 31. März 2023
Nach einem Besuch des Rennens auf dem Sachsenring und dem Sieg von Ernst Degner auf MZ weiß Siegfried Merkel, dass er Motorradrennfahrer werden will. In Planitz bei Zwickau geboren und aus einfachen Verhältnissen stammend, setzt er alles zur Realisierung seines Zieles.
Mit einer gebraucht gekauften IFA RT 125 beginnt Merkel 1963 offiziell mit dem Rennsport in der Ausweisklasse bis 125 ccm. Wie besessen trainiert er mit dieser Maschine auf einfachen Straßen auf der Suche nach der idealen Linie. Als gelernter Schlosser und Kfz-Elektriker verfügt Merkel über eine Menge technischen Sachverstand.
Nach dem 1. Platz im Training des Schleizer Dreiecksrennen 1968 fällt Merkel nach längerer Führung durch technischen Defekt aus. Es scheint bezeichnend zu sein: Immer, wenn es einmal richtig zu laufen scheint bremst ihn ein technischer Defekt oder Sturz ein.
Doch am Ende der Saison belegt Merkel den zweiten Rang in der Juniorenmeisterschaft und hat sich damit die Teilnahme an der DDR-Meisterschaft für 1969 erfahren. In der DDR-Meisterschaft wird er in den folgenden Jahren jeweils einmal Füünfter und Sechster und ist seit 1969 im Besitz einer Internationalen Rennlizenz. Internationale Starts in Brünn, Salzburg und Hockenheim sind aufregend, doch der Sachsenring war und ist für Merkel das Größte.
Nach 26 Jahren Rennpause ist er ab 2000 wieder auf den Rennstrecken Europas unterwegs und fängt an, in die Jahre gekommene MZ Rennmaschinen für sich und alte Weggefährten restauratorisch wieder aufzubauen. So kann Siegfried Merkel drei Neckermann MZ-RE 125 ausfindig machen und in den Originalzustand zurückversetzen.
In der Ausstellung ist seine bis 2019 gefahrene MZ-RE 125 zu sehen sowie zwei der für den Neckermannkonzern 1967/68 gelieferten MZ Werksrennmaschinen, darunter die vom späteren Weltmeister Dieter Braun.
Sonderausstellung "Hand in Hand" Textilkünstlerisches Projekt mit Stickereien aus Afghanistan
18. März bis 14. Mai 2023

"HAND in HAND" ist eine Ausstellung des Stickprogrammes GULDUSI der Deutsch-Afghanischen Initiative (DAI). 47 europäische Künstlerinnen integrieren ein oder mehrere Motive einer gestickte Hand, gefertigt von Frauen aus Afghanistan, in ihre eigene textile Arbeit. Sie bilden somit ein Gemeinschaftswerk und schlagen Brücken zwischen den Kulturen.
Hände geben, nehmen, bitten, beten, sprechen, zeigen, grüßen, pflegen, verwöhnen und noch vieles mehr. Sie sind zart, können aber auch gewalttätig sein. Sie lassen sich künstlerisch gestalten und gestalten selber Kunst. Hand in Hand bedeutet, man geht etwas zusammen an, strebt ein Ziel gemeinsam an. Das Stickprogramm GULDUSI regt Frauen in Afghanistan an, eine kreative Stickarbeit zu einem vorgegebenen Thema zu fertigen, die dann von Frauen und Männern in Europa zu einem neuen textilen Objekt weiterentwickelt wird. Die DAI wurde 2002 gemeinsam von Deutschen und Afghanen als gemeinnützige Hilfsorganisation gegründet. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit stehen Hilfe für Frauen und Kinder, Förderung von Bildung, Unterstützung von Nomaden in abgelegenen Gebieten.
Viele afghanische Frauen auf dem Land sind sehr geschickte Stickerinnen. Die DAI gibt Frauen aus der Umgebung von Kabul damit eine Möglichkeit, sich mit ihrem Können Geld zu verdienen. Gleichzeitig möchte dieses Projekt erreichen, dass die Tradition der Handstickerei in den Generationen erhalten und weitergegeben wird, die nach jahrzehntelangem Krieg fast völlig zum Erliegen gekommen ist. Das Stickmaterial wird aus Deutschland zur Verfügung gestellt, die Themen der Motive oft vorgegeben. Aber immer ist es eine persönliche Interpretation der stickenden Künstlerin.
Durch das Projekt sollen Menschen außerhalb Afghanistans die kleinen gestickten Werke kennenlernen, sich daran erfreuen, sich davon inspirieren lassen und sie erwerben. Wenn diese kleinen Kunstwerke in eigene Textilarbeiten integrieren werden, entsteht auf wunderbarer Weise eine Verbindung zwischen den beiden Völkern und ihren Kulturen.
www.guldusi.com
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